11.August 2024
Für die Fahrt von Oloron Sainte-Marie nach Pau, der grössten Stadt des Departement Pyrénées-Atlantiques, benötigte der Zug oder vielmehr der Schienenbus, wie jene, die durchs Chläggi brausen, eine gute halbe Stunde.
Der Bahnhof liegt der Stadt zu Füssen, es gibt einen Lift hoch oder eine Treppe, wie’s beliebt. Oben angekommen kamen wir an der Église Saint Martin vorbei, es fand gerade ein Gottesdienst statt. Wir standen ganz hinten im Mittelgang und lauschten der Predigt, dem Vaterunser, der Fürbitte, der Kirchenmusik beim Einsammeln der Kollekte und schauten dem Pfarrer dabei zu, wie er den Leib Christi segnete und Wein aus dem Kelch trank. Als die Gläubigen für die Hostien anstanden verliessen wir die Kirche wieder, es waren schöne Minuten der Andacht!
Danach folgten wir unserer App für einen Stadtrundgang. Eine schöne Stadt mit neueren und älteren Häusern, durchs Zentrum an den Läden vorbei, die sonntags alle geschlossen sind. In der Stadt waren nur wenige Leute unterwegs, was uns doch überrascht hat. Wir kamen runter zum Fluss und wieder an den Bahnhof. Dann ging’s die Avenue Napoléon Bonaparte hoch, auf der Strasse stehen in regelmässigen Abständen und in grossen Buchstaben die Namen und die Jahreszahl der Gewinner der Tour de France der letzten Jahrzehnte – Pau war schon 75 Mal Etappenziel der Tour!
Oben angekommen schlenderten wir dem Boulevard des Pyrénées entlang, mit einem herrlichen Ausblick auf über 50 Pyrenäen-Gipfel, die entlang der Balustrade namentlich und mit Angabe der Höhe vermerkt sind.
Susanne lief schon wieder literweise der Schweiss aus den Haaren, bei 38 Grad im Schatten kann das schon mal passieren. Jetzt war es Zeit einzukehren, Cola, Panaché, Süsswein und Kaffee. Wir sassen im Schatten und waren sehr entspannt. Danach noch einmal hinein in die Stadt um erneut einzukehren, diesmal gab’s zur Flüssigkeit einen Mozzarella-Tomaten-Salat für Susanne und eine Salade Niçoise für mich.
Die Antwort auf meine Frage an den Kellner, weshalb an einem so schönen Sommersonntag mitten in der Hochsaison keine Menschen in der Stadt anzutreffen seien, fiel kurz und bündig aus: «Trop chaud!»
Beim Bahnhof blieb uns noch etwas Zeit für ein Rauchopfer, als ein offensichtlich alkoholisierter Automobilist versuchte, mit dem Auto direkt ins Toilettenhäuschen zu fahren. Sein Auto war auf allen Seiten verbeult, kein Wunder, denn beim Versuch, wieder zurück auf die Strasse zu finden, scheiterte er daran, rückwärts geradeaus zu fahren und beim Versuch zu wenden rempelte er hinten den Gartenzaun an und vorne die abgestellten Fahrräder, und das gleich mehrfach! Zwischendurch stellte immer wieder mal der Motor ab, es war eine Tragödie, die sich da vor unseren Augen abspielte.
Auf dem 30-minütigen Heimweg vom Bahnof in Oloron Sainte-Marie zu unserem Zeltplatz trafen wir keine Menschenseele an, die Leute sassen offenbar den ganzen Tag betend unter ihrer Klimaanlage oder waren schon früh morgens auf die höchsten Gipfel geflüchtet, um der Hitze zu entkommen. Ich weiss gar nicht, was die alle haben. Endlich Wetter!
Einfach wunderbar was für tolle Bilder ,und Erlebnisse Ihr schon hattet.Papa hat
es mir soeben präsentiert.Wir hatten eine Regennacht nach einem sehr heißen Tag gestern.Also vielen Dank für Eure super Nachrichten und genießt weiter so.Wir wünschen Euch eine schöne Zeit Mamma und Papa.