11. Mai 2025
Die Spelunca-Schlucht liegt Zwischen Ota und Evisa. Hier haben sich die Portozuflüsse Lonca, Tavulella und Aitone tief in den Fels gegraben. Das Ergebnis andauernder Erosion ist ein über dreihundert Meter tiefes Tal mit stellenweise steilen Wänden und erfrischenden Naturpools. Von Ota aus steigen wir ab in die Schlucht, wir hören das Rauschen des Gebirgsflusses weit unter uns. Als wir die Talsohle erreichen, weiss ich schon, welch Aufstieg uns auf dem Rückweg erwartet. Beiderseits des Weges steigen Felswände steil empor. Wir folgen dem tosenden Fluss aufwärts, der sich in seinem breiten Bett den Weg zwischen Geröll und Felsen bahnt, über Geröllhalden und steinige Wege bis zur Genueserbrücke Pont Génois de Pianella (auch Ponte Vecchiu genannt). Wir überqueren die Brücke und kraxeln auf allen Vieren den Hang hoch, bis uns das zu blöd wird, wir kehren um und rutschen, teilweise auf dem Hosenboden, wieder runter, bis wir bei der Brücke auf sicheren Grund stossen. Wir folgen nun dem Weg auf der gegenüberliegenden Seite bis zur Brücke (Les 2 Ponts). Hier beginnt der spektakulärste Teil unserer Tour, durch die enge Spelunca-Schlucht entlang des Tavulella-Bachs zur Genueserbrücke Pont de Zaglia. Wir rasten auf grossen Felsen mitten im Flussbett und bestaunen die sagenhafte Landschaft, die uns umgibt. Als wir nach vier Stunden wieder in Ota eintreffen, bin ich einigermassen erschöpft und überwältigt von den Eindrücken, die uns das Naturschauspiel der Spelunca-Schlucht geboten hat.
