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Gorbio

4. Oktober 2024

Die Fahrt vom Lac de Sainte-Croix nach Gorbio war wahrscheinlich die anstrengendste seit Reisebeginn. Wir wären besser über die Landstrasse gefahren, aber wir haben uns für die Autobahn entschieden, die Fahrt über Landstrassen hätte eine Dreiviertelstunde länger gedauert. Wir haben es tatsächlich fertig gebracht, an einer Zahlstelle ans falsche Terminal zu fahren, wenn dann die Barriere nicht hoch geht, fühlst du dich nicht nur wie ein Idiot, dann bist du einer!

Nur 3 Kilometer vor unserer Ausfahrt bei Menton ging ein Wolkenbruch nieder, der uns die Sicht auf die Strasse nahm, wir konnten uns gerade noch ein eine Nische retten. Kurz nach der Ausfahrt fuhr ich links statt rechts und landete an einer Autobahnraststätte, von dort gab es kein zurück. Also wieder rauf auf die Autobahn für 8 Kilometer bis zur nächsten Ausfahrt und dann eine abenteurerliche Strasse hinauf nach Gorbio, einem Dorf hoch über Menton.

Der Zeltplatz La Giandolla bietet eine fantastische Aussicht aufs Meer und auf das Dorf Gorbio. Der Zeltplatz ist einer von der einfachen Sorte, auf den schmalen Terrassen können nur Zelte aufgebaut werden, unseres hatte gerade knapp Platz, zwischen einem Nussbaum und einem Olivenbaum. Die Rezeption befindet sich in einem kleinen, nicht mehr fahrtüchtigen, Wohnwagen. Die kurlige Dame, die uns in Empfang nahm, wirkte eher wie eine Aussteigerin und meinte, wir könnten uns hinstellen, wo wir gerne wollten. Keine Formalitäten, keine Vorauszahlung, niente!

Die sanitären Einrichtungen sind Marke Eigenbau, Toilettenpapier gibts keines. Aus den Hähnen der Lavabos und bei den Waschtrögen unter freiem Himmel kommt nur kaltes Wasser, hoffentlich ist das in der Dusche nicht auch so!

Abends wollten wir in einem der drei Restaurants essen gehen, aber essen kann man hier nur über Mittag. Wir sollten doch nach Menton fahren, da gäbe es jede Menge Restaurants, meinte der junge Mann in der Dorfkneipe. Ja genau, Didi fährt nachts eine halbe Stunde die kurvige Strasse runter, findet einen Parkplatz im Menton, geht mit Susanne fein essen, trinkt einen halben Liter Rotwein und findet dann den Weg zurück, aber klar doch! Wir nahmen lieber eine Foccacia und tranken zwei Gläser Rotwein in der gemütlichen Dorfkneipe, nur ein paar Meter von unserem Zeltplatz entfernt. Zurück beim Zelt gabs ein «Mars» für Susanne und ein «Bounty» für mich und dann ab ins Bett!

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