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Day off an der Dordogne

27. Juli 2024

Day off an der Dordogne


Day off ist vielleicht etwas übertrieben, heute bleiben wir, bis auf einen Abstecher zu Fuss an die nahe Dordogne, auf dem Campingplatz. Wir müssen die Weiterreise planen, mal wieder Wäsche waschen, Rechnungen bezahlen (es sind immer welche vorhanden) und ich sollte mich mal bei meiner Rechtschutzversicherung melden, ob die allenfalls etwas unternehmen könnten, weil sich die Versicherung des Unfallverursachers weigert, etwas an den Schaden zu bezahlen, der uns durch den Auffahrunfall entstanden ist.

A propos Versicherungen: Bezahlen Sie auch pünktlich Tausende von Franken an Prämien für Versicherungen, die Sie gar nicht benötigen oder wollen? Was, wir haben gar nicht die Wahl? Oh, die Versicherung ist obligatorisch? Zwangsabgabe? Soso, Solidaritätsprinzip? Tritt dann mal ein Schaden ein, sind Sie bestimmt gerade für diesen Fall eben nicht versichert oder die Versicherungen finden sonst einen Vorwand, keine Leistungen auszurichten. Besser würden Sie konsequenterweise selber für die eingetretenen Schäden aufkommen, dann könnten Sie sich nebenbei locker eine Ferienwohnung in den Bergen leisten! Nehmen wir als Beispiel unser krankmachendes Versicherungsgesetz (KVG), da bezahlen Sie ungeheuerliche Prämien nur dafür, dass Sie im Fall einer Krankheit überhaupt Zugang zu ärztlicher Versorgung erhalten, den Arzt, die Medikamente und anderes mehr müssen Sie dann auch noch berappen. Das erfüllt den Tatbestand der Schutzgelderpressung! In Italien nennt sich eine bekannte Mafia «Cosa Nostra», in der Schweiz, und das ist wirklich perfid, «Bundesamt für Gesundheit (BAG)!

Wir haben ja bekanntlich das zweitteuerste Krankenversicherungswesen der Welt, – vermutlich auch das zweitschlechteste. Just in dem Moment, an dem Sie beinahe an Ihrer Prämienlast ersticken, wird Ihre Frau schwanger, und hört vorübergehend auf zu arbeiten, der Kinder wegen. Jetzt zahlen Sie das doppelte. Ein paar Jahre später zahlen Sie für 4. Nein, die Kinder sind nicht mitversichert. Wenn Sie klein sind, kosten Sie etwas weniger, bald die Hälte und lange bevor Sie ihre Zweit- oder Drittausbildung absolviert haben, wobei der Staat Sie dabei in keiner Weise mehr unterstützt, im Gegenzug jedoch bald gut ausgebildete Arbeitssklaven zur lebenslangen Ausbeutung bekommt, kostet die «Prämie» für den Nachwuchs mehr, als die Prämie, die Sie noch vor 3 Jahren für sich selbst berappt haben. Für die paar Franken, die Erwachsene vor dem 26. Lebensjahr günstiger fahren, können Sie noch nicht einmal anständig mit Ihrem Herzblatt ausgehen.

Mein Gott, Didi, hör auf zu jammern und bleib beim Thema! Okay, Day off, was noch? Natürlich, Einkäufe tätigen gehört dazu. Vor allem Tabak muss ausreichend vorhanden sein, sonst krieg ich das Flattern! In Frankreich ist das liebliche Kraut grausam teuer, das wusste ich natürlich schon lange vor Reiseantritt. Ich habe Susanne denn auch wissen lassen, dass wir von nun an unsere Zigaretten selber drehen müssen, was recht gut klappt. Tabak gibts in Frankreich nur in ausgewiesenen Takabshops, dort gibts meist auch Zeitungen und dergleichen, so wie bei uns die Kioske. Es gibt keine Zigarettenautomaten und das Kraut kann auch nicht online bestellt werden. Die Verteuerung von Tabakwaren in den letzten 3 Jahrzehnten grenzt an Wahnsinn! Natürlich verstehe ich, dass die Preise aus Gründen der Prävention dermassen angehoben wurden, man sollte meinen, dass junge Leute bei diesen Preisen die Finger von der Droge lassen, mit etwas Taschengeld oder einem Lehrlingslohn lässt sich der Konsum kaum finanzieren. Aber was ist mit uns alten Rauchern, die ohne den Stoff gar nicht leben können? Sollte es für unsereiner nicht eine Lizenz zum günstigeren Bezug von Tabakwaren geben? Ich kriege schon bei der Vorstellung, keinen Zigaretten verfügbar zu haben, Schweissausbrüche. Sie denken, Frankenstein sei ein Monster? Nehmen Sie Klein-Didi den Tabak weg, dann werden Sie wissen, was ein wahres Monster ist. Wenn ich daran denke, was ich in all den Jahren unserem Staat an Geld abgetreten (in den Arsch geschoben) habe, wird mir schlecht. Habe ich dafür jemals ein Dankeschön erhalten oder eine Prämienverbilligung? Ein Wunder, dass die Prämien weiterhin so grauenhaft ansteigen, offenbar werden die Mittel der RaucherInnen nicht zweckgebunden verwendet, sondern, wie immer in der frustrierenden Alpenrepublik, zur Umverteilung (von unten nach oben, natürlich)!

Letzthin hatte der Tabakhändler unsere Marke nicht, da habe ich ihn gefragt, was denn in Frankreich so geraucht werde. Da ist der Händler aber aufgetaut und schwärmte mir von 1637 vor, ein ausschliesslich in Frankreich angebauter und verarbeiteter Tabak, den es in 2 Sorten gibt, dunkel «Feu du bois» und hell «blonde». Als ich ihm beschied, von jeder Sorte 4 Beutel und dazu noch 2 Beutel «Winston rot» zu nehmen, bitte, ist er beinahe unter den Tresen gefallen. Vermutlich hat er an diesem Tag seinen Laden früher zugemacht und hat sich in seiner Lieblingskneippe ein Bierchen gegönnt. Auch Susanne hat grosse Augen gemacht, als sie bequem mit Ihrem Handy bezahlte. «Beim Tabak mache ich keine Kompromisse!», habe ich ihr zugeraunt. Als ob sie das nicht wüsste. Eines nahen Tages wird der Tabak so dermassen viel kosten, dass wir Ende Monat nicht mehr alle Rechnungen begleiche können, ich freue mich regelrecht auf den Tag, an dem es für die Krankenkassenprämie nicht mehr reicht.

Der Tabak 1637 übrigens ist ein wahrer Genuss. Wenn es keine Sache wäre, würde ich behaupten, dass ich ihn liebe! Wir haben unsere neue Marke gefunden. Ich rauche seit meinem 12. Lebensjahr durchgängig, ich hatte nie den Wunsch, damit aufzuhören und habs auch nie versucht. Mir fällt der Tabak aus jeder Tasche und ich schwitze ihn aus jeder Pore! Ich war einmal in meinem Leben im Spital, bei meiner Geburt. Ich wurde nie operiert, habe keine chronische Krankheit und benötige keine teuren Medikamente. Ich habe weder eine COPD noch Diabetes, was gemäss der WHO gar nicht möglich ist. Die Weltgesundheitsorganisation ist vermutlich die Mutter aller mafiösen Organisationen (vom Coronawahnsinn will ich jetzt gar nicht anfangen, oder glauben Sie etwa an die Mondlandung, oder dass nur 2 Türme in New York City umgefallen sind?). Ich weiss, die Abwesenheit von Krankheit bedeutet nicht, dass man gesund ist, und ich sollte mich zum Teufel nicht daürber beklagen, dass ich mich bei meinem Lebenswandel so wohl fühle. Ich muss immer motzen, was soll ich mir das noch abgewöhnen?

28. Juli 2024

Wir haben uns auch heute dafür entschieden, keinen weiteren Ausflug zu unternehmen. Wir sind wieder zu unserem knapp 3 Kilometer entfernten Badeplätzchen spaziert und haben uns in der Dordogne abgekühlt, heute war es sehr heiss. Morgen verlassen wir die Dordogne und fahren wieder an den Atlantik, auf einen Campingplatz unmittelbar bei der Dune du Pilat, der höchsten Wanderdüne Europas.

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