Beynac, 23. Juli 2024
La Roque-Gageac, 24. Juli 2024
Vom Atlantik in die Dordogne, oder: Bananenrepublik #2 (für Karina)
Vom Zeltplatz in Saint-Brevin-les-Pins bis nach St. Vincent de Cosse hatten wir 600 km zu bewältigen. Für uns eine lange Strecke, dass wir solche Distanzen an einem Stück fahren, wird wohl eher die Ausnahme bleiben. Wir haben uns dafür entschieden, für diese Strecke die gebührenpflichtigen Autobahnen zu benutzen. Dieses System folgt dem Verursacherprinzip, nicht wahr, bezahlen muss nur, wer das Angebot nutzt. Auf gut ausgebauten und kaum frequentierten Strassen lassen sich so bei 130 Sachen schnell grössere Distanzen überbrücken, wir haben inklusive 2 Pausen etwas mehr als 7 Stunden benötigt.
Alle paar Kilometer gibts einladende Raststätten, mit oder ohne Restaurant/Tankstelle. Eine günstige Gelegenheit, die Glieder zu strecken, und die Blase zu entleeren. Dafür begiebt man sich ins Restaurant und wählt den direkten Weg zu den hellen und sauberen Toiletten, oft hat mans ja einigermassen eilig, seine Notdurft zu entrichten. Nicht auszudenken, erst nach geeigneten Münzen kramen zu müssen, wenn man denn welche hat, um Zutritt zu den sanitären Anlagen zu bekommen, oder noch schlimmer, erst etwas konsumieren zu müssen, um dafür mit einem Voucher (sprich: Wautscher) seine Notdurft für die Hälfte des geforderten Betrags verrichten zu dürfen, – da krieg ich Pickel in der Arschrille! Bis du da endlich auf’m Klo ankommst, hast du dich längstens eingenässt und den Rest entlässt du aus lauter Frust gar nicht in die dafür vorgesehene Schüssel, sondern daneben oder in die Ecke, schliesslich soll die Investition ja auch rentieren! Menschen für die Verrichtung ihrer Notdurft bezahlen zu lassen, grenzt eindeutig an Körperverletzung! In Frankreich passiert dir das nicht, es besteht auch kein Konsumationszwang. Wir haben uns (danach) gerne einen grossen Milchkaffee bestellt und dafür gerade mal 3 Euro bezahlt (an einer Autobahnraststätte, wohlgemerkt)!