11. April 2025
Eine kurze Fahrt bringt uns hoch ins Gebirge. Wir folgen einer Strasse ein Stück bergan und befinden uns dann auf dem höchsten Punkt unserer Wanderung. Wir gehen durch einen engen Abschnitt zwischen der uns umgebenden Bergwelt, sie wirkt beinahe alpin. Vor uns sehen wir einen kleinen, v-förmigen Ausschnitt, mit Blick auf das Meer weit unter uns. Nun gehts bergab, auf einer kaum befahrenen Serpentinenstrasse, 20 Prozent beträgt das Gefälle der Strasse. Wir hören das Gebimmel der Glöckchen, die die Ziegen tragen, können sie aber in den bewaldeten Hängen kaum ausmachen, wir treffen sie weiter unten an, am Strassenrand. In jeder Haarnadelkurve eröffnen sich wunderbare Ausblicke auf die Bergwelt und die Küste. Schroffe, massige Felsen ragen am Meer unten in den Himmel, für Kletterer ein Eldorado. Wir steigen eine steinerne Treppe hinunter ans Meer, setzen uns und bewundern den Anblick einer kleinen Bucht, die Wellen plätschern sanft gegen die steinige Küste, ein Felsmassiv ragt in den Himmel, immer wieder verfangen sich Wolken an der Bergspitze, bevor sie weiterziehen. Wie ein Farbverlauf wirkt das Weiss der Wolken, über dass helle Blau des Himmels bis zum tiefen, dunklen Blau des Meeres, so verhält es sich auch bei den dicht bewachsenen Hängen, von hell- bis dunkelgrün scheint jeder Farbton vertreten. Dazwischen schimmert das Gestein der Berge in Gelb, Ocker und rötlichem Braun. Wir machen uns auf den Rückweg, zuerst entlang der Strasse, auf der wir gekommen waren, dann zweigt ein steiniger Weg ab in die Hänge, laut bellende Hunde versuchen uns am Weitergehen zu hindern und von Felsvorsprüngen blicken Ziegen auf uns herab. Von Zeit zu Zeit verdunkelt eine Wolke die Sonne und verschafft uns etwas Abkühlung auf dem schweisstreibenden Aufstieg. Für das letzte Stück hinauf, treffen wir wieder auf die Strasse. Sardiniens Schönheit ist umwerfend. Ein wahres Paradies für Wandervögel. Wir können unser Glück kaum fassen.



























10. April 2025
Wir packen unsere Sachen und fahren quer über die schöne grüne Insel von der West- an die Ostküste. Eine steile, kurvenreiche Strasse bringt uns hinunter ans Meer, wo unser Zeltplatz liegt. An der Rezeption ist niemand, auf Schildern werden Neuankömmlinge willkommen geheissen und aufgefordert, sich einen Platz auszusuchen. Der Campingplatz liegt unter hohen Pinien im Schatten. Auf dem Areal für Zelte ist noch niemand, wir bauen unser Zelt auf, haben direkte Sicht aufs Meer. Wir erkunden den Strand, geradeaus, nicht weit entfernt, ragt eine Insel aus dem Wasser, ich nenne sie die Haifischinsel. Wir sehen von unserem Strandabschnitt bis zum Strand von Santa Maria Navarrese nördlich und südlich bis zum Hafen der Stadt Arbatax. Wir gehen entlang der Zufahrtsstrasse zum Campingplatz, eine sandige Piste und folgen ein Stück dem Rio Pramaera, der eher einem See gleicht, Frösche quaken und Enten schwimmen auf dem trägen Gewässer. Rund zwei Kilometer sind’s bis ins Zentrum des Städtchens Lotzorai. Wir kaufen etwas Verpflegung ein und bestellen dann in einem Restaurant Spaghetti Carbonara. Für die nächsten Tage haben wir uns neu aufgestellt!