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Cavalaire-sur-Mer

Cavalaire-sur-Mer

24. September 2024

Cavalaire-sur-Mer ist ein Städtchen mit 8000 Einwohnern und liegt je eine halbe Fahrstunde entfernt von Le Lavandou im Osten oder St. Tropez im Westen in der Bucht von Cavalaire. Was uns an Cavalaire-sur-Mer besonders gefällt, ist die Mischung aus Meer und Gebirge, im Hinterland erhebt sich das Maurenmassiv.

Wir sind auf einem Zeltplatz am schönen Strand von Bonporteau, einer kleinen Bucht zwischen Felsklippen. Der Zeltplatz liegt am Hang, die Stellplätze sind terrassenförmig unter Pinien angelegt und wir sehen direkt von unserem Platz aus das Meer.

Heute stand eine Wanderung in den Hügeln rund um Cavalaire-sur-Mer an. Der Weg führte hinauf, vorbei an westlichen Erdbeerbäumen und Heidekräutern, Korkeichen und Pinien. Wir haben eine grandiose Aussicht aufs Meer und die beiden Inseln île du Levant und Île de Port Cros. Wir wandern durch die bewaldeten Hänge, machen ein Picnic auf einer Lichtung und klettern danach eine steile Felsrille hoch, auf den höchsten Punkt unserer Wanderung. Danach gehts hinunter, durch ein Viertel am Hang mit grossen terrassierten Parzellen voller Villen und schönen Häusern mit prächtigen Gärten und Meerblick. Weiter unten folgen «normale» Einfamilienhäuser und dann, wieder auf Meeresniveau, viele Mehrfamilienhäuser.

23. September 2024

Am Tag nach unserer Ankunft in Cavalaire-sur-Mer sind wir zum Hafen gelaufen und folgten dann dem Küstenweg, rund 4 Kilometer lang reiht sich ein Strand an den anderen. Schöne Häuser und Ferienresidenzen säumen den Strandweg – hier muss während der Hochsaison viel los sein. Jetzt sind nur wenige Leute am Strand und die meisten Strandbars sind bereits geschlossen. Wir gehen weiter bis zum Strand des Nachbarorts La Croix-Valmer. Dort sitzen wir am Strand in einem Restaurant, geniessen den Blick aufs Meer und das sonnige Wetter. Seit bald 3 Monaten laufen wir ununterbrochen in unseren Sommerklamotten herum – ich kriege davon nie genug. Wir gehen zurück, erkunden das Städtchen und nehmen, zurück auf dem Zeltplatz, ein Bad im beheizten Aussenpool.

Ich denke übers Wetter nach, das nur ein paar Hundert Kilometer von zu Hause so viel angenehmer ist. Erst ein verregneter und kalter Frühling, dann ein Juni, der das Aprilwetter simuliert, ein viel zu kurzer Sommer, ein Wintereinbruch im September und die wahrscheinlich vergebene Hoffnung auf einen goldigen Oktober, bevor es wieder monatelang Winter ist, besonders im Flachland, nass, kalt, grau. Kein Wunder, sind die Schweizer ein Volk von Vielfliegern, wenn man sich nicht einmal während der paar lumpigen Ferientagen im Sommer sicher sein kann, dass die Sonne scheint, flüchtet man lieber weit weg, dahin, wo man garantiert Sonne tanken kann. Das gilt selbstredend nicht für über 700000 (!) Menschen in der Schweiz, die unter der Armutsgrenze leben. Eine armutsbetroffene Einzelperson hat in der Schweiz maximal 2284 Franken monatlich zur Verfügung, dafür lässt sich kaum mehr eine Wohnung mieten. Eine vierköpfige Familie mit Eltern und zwei Kindern 4010 Franken. Seltsam, wie sich die Armutsgrenze errechnet, nicht wahr? Selbst mit 500 Franken mehr, kommt niemand in der Schweiz auf einen grünen Zweig!

Pflanzen am Wegesrand

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