31. Juli 2024
Wir besteigen den Bus, der direkt vor dem Camping hält und fahren mit der Express-Linie 101, die nur wenige Haltestellen bedient, zum Bahnhof von Arcachon. Dort steigen wir in den Regionalzug (TER), die Tickets haben wir morgens bequem über die App der französischen Bahn (SNCF) gelöst. Für das Retourbillet (ohne Ermässigung, 2. Klasse) bezahlen wir 16 Euro pro Person. Beim 10. Halt erreichen wir den Bahnhof St. Jean in Bordeaux.
Gegenüber des Bahnhofs trinken wir erst einmal einen Kaffee und folgen danach unserer Wanderapp für einen Stadtrundgang von rund 12 Kilometern. Wir schlendern durch schmale gepflasterte Wege, überall alte, steinerne Bausubstanz, ich bin neugierig, wie es hinter diesen Mauern aussieht.
In einer kleinen Bäckerei kaufen wir ein Brötchen, um den aufkommenden Hunger zu stillen und tauchen weiter ein, in die Hitze der Stadt. Vorbei an riesigen Kathedralen und Basiliken, wenn’s viele Schnörkel dran hat, ist es vermutlich gotischer Stil. Wir werfen auch immer gerne einen Blick hinein, bewundern die Kuppeln und die farbigen Fenster und geniessen die angenehme Kühle. Ich halte immer zuerst Ausschau nach der Schale mit Weihwasser, tunke Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand darin und schlage das Kreuz. Die Einrichtung muss katholisch sein, alles andere wäre Frevel!
Wir sehen auf unserem Rundgang die grosse steinerne Brücke über die breite Garonne, der Strom, der nördlich der Stadt ins Meer mündet. Das Wasser ist braun und wahrscheinlich schmutzig, ich denke kaum, dass man darin baden kann. Auf einem monumentalen Platz, wie sie oft in Frankreichs Städten anzutreffen sind, tummeln sich Hunderte Menschen auf dem grössten Wasserspiegel der Welt (miroir d’eau), da rinnt Wasser aus den Rillen grosser Steinplatten am Boden. Wir ziehen die Sandalen aus und waten durch das Nass, Kinder plantschen jauchzend darin und alle sind dankbar für die kleine Abkühlung.
Wir spazieren über die grosse, mit Steinplatten ausgelegte Einkaufsmeile und kehren 2-mal auf belebten Plätzen ein und betrachten die vielen Touristen. Wir haben nur den kleinen, praktischen Rucksack von Susanne dabei, der durchaus auch als Handtasche durchginge und fallen nicht auf den ersten Blick als typische Touristen auf, was uns sehr gefällt.
Bevor wir den Zug zurück nach Arcachon besteigen, bleibt noch Zeit für ein paar Einkäufe, ein Glas Rosé auf dem Campingplatz wollen wir nicht missen. In Arcachon besteigen wir die Buslinie 3, der Bus ist voll, einige müssen stehen. Wir fahren durch die Stadt, den überfüllten Stränden entlang, übervolle Parkplätze und Menschenmassen wohin das Auge reicht. Der Buschauffeur fährt zügig durch die engen Strassen und bei jeder Haltestelle steigen einige aus dem Bus, zugestiegen wird kaum mehr. Langsam lehrt sich der Bus auf der Fahrt Richtung Süden, als wir bei unserem Campingplatz aussteigen, sind wir, bis auf ein Mädchen, die letzten Fahrgäste, die aussteigen. Bei unserem Zelt auf der Düne angekommen, giessen wir heisses Wasser auf ein Fertigsüppchen, trinken noch etwas Rosé und fallen dann zufrieden und müde auf unsere Schlafstätte.
Beitragsbild von Licya Puleio from Pixabay